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Corys Bärendienst

■ Die Philippinen brauchen wirkliche Reformen

Cory Aquino als Symbol des friedlichen Übergangs der politischen Macht aus den Händen eines raffgierigen Diktators in die des hungernden Volkes auf den Philippinen, ist gescheitert. Das politische Ideal der Frau des Jahres 1986 hat sich mit dem Blut von 18 toten Bauern und Arbeitern auf der Mendiola– Brücke in Manila als Illusion offenbart. Sicherlich besteht kein Zweifel daran, daß der Zwischenfall von Marcos–Loyalisten provoz Reformen umzusetzen. Es war vorherzusehen, daß die Waffen nicht mehr lange schweigen würden. Die Brutalität, mit der Polizei und Militär vorgingen, zeigt nur, wie sehr die Inselrepublik nun endlich auf eine umfassende gesellschaftliche Veränderung wartet. Zu lange hat Cory taktiert, das Volk immer nur hingehalten, anstatt ihre Macht als Präsidentin voll zu nutzen. Es ist zu befürchten, daß Cory Aquino im Amt der Präsidentin den Filipinos in den letzten elf Monaten einen Bärendienst erwiesen hat. Konnten sich die verelendeten Massen noch vor einem Jahr bei ihrem Kampf gegen den Diktator Marcos ihrer Einheit und der Solidarität der Welt gewiß sein, so will man ihnen jetzt unter Aquino weismachen, das Massaker sei lediglich ein Betriebsunfall der neuen Gesellschaft. Zu wenige verstehen heute, daß für die Filipinos zwischem dem Kampf gegen Marcos und gegen Cory eigentlich nur ein gradueller Unterschied besteht. Die 18 Toten von Manila geben davon ein trauriges Zeugnis. Jürgen Kremb

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