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Wendland–Chronologie

1977 - 22. Februar: Gorleben wird als Standort für ein Entsorgungszentrum verkündet. 12. März: Großkundgebung in Gorleben mit 20.000 Teilnehmern. Sommer: Internationales Sommercamp in Gartow. Erntehilfe, Wiederaufforstungsaktionen. Herbst: Aufruf „Gorleben soll leben“. 1978 - Januar–April: Landkäufe der DWK, Bespitzelung von Bürgern. 10.–17. Juli: Die BI sammelt 800.000 Mark, um der DWK beim Grundstückskauf zuvorzukommen, der Eigentümer verkauft aber doch an die DWK. Sommer: 2. Internationales Sommercamp. Oktober: Aktionstage „Gorleben soll leben“. 1979 - 14. März: Bohrungsbeginn, Blockaden. 19. März: Bauern blockieren die Bohrfahrzeuge. 25.–31. März: Großer Treck von 100.000 Demonstranten nach Hannover. 16. Mai: Albrecht lehnt den Bau einer WAA in Gorleben ab, hält aber am Endlager fest. September: Massiver Polizeieinsatz zur Einrichtung der ersten Tiefbohrstelle (1003) für die „Erkundung“ des Salzstocks Gorleben. 1980 - 5. Januar: Beginn der ersten Tiefbohrung. Ostern: Internationales Frauentreffen in Gorleben mit 5.000 Teilnehmerinnen. 3. Mai: Besetzung der Bohrstelle 1004, Errichtung des Hüttendorfes „Freie Republik Wendland“. 4. Juni: Gewaltsame Räumung des Hüttendorfes, bundesweite Proteste. Herbst: Gorleben wird als Standort für ein Zwischenlager bekannt. 1981 - 28. Januar: Anhörung zu den Zwischenlagern (Faßlager und Brennelementzwischenlager). April: Kanzler Schmidt und Oppositionsführer Kohl besuchen das Wendland und geben den Kommunalpolitikern Rückendeckung. 26./27. Mai: Ratsentscheidung der Gemeinde Gartow zugunsten der Zwischenlager. 1982 - 27. Januar: Grenzbesetzung auf dem Gebiet der DDR wegen Baubeginn des Zwischenlagers. April: Frauenblockade der Baustelle. 4. September: „Tanz auf dem Vulkan“, Großkundgebung am Zwischenlager mit 10.000 Teilnehmern, militante Auseinandersetzungen. 1. November: Die BI enthüllt Pläne zum Bau einer WAA in Dragahn. 1983 - Januar: Fußmarsch nach Hannover, wo die Arche Wendland errichtet wird. Der Kreistag entscheidet für die WAA. 20. Februar: 300 Traktoren und 2.500 Lüchow– Dannenberger demonstrieren in Dragahn. Mai: Besetzung des Bahnwärterhäuschens Dragahn, Behinderungen der Flachbohrungen. 6. August: Am Hiroshima–Tag demonstrieren 2.000 Menschen in Dragahn. 1984 - 24. März: Menschenkette von Hitzacker bis Clenze mit 12.000 Teilnehmer/innen. 30. April: Wendlandblockade, für zwölf Stunden werden alle Straßen nach Gorleben gesperrt. Zwischenzeitlich: Zahlreiche Anschläge. 8. Oktober: Tag „X“ im Wendland, erster Atommülltransport. Dezember: Gewerbeaufsichtsamt verfügt Einlagerungsstopp wegen Baumängeln. 1985 - 4. Februar: Die WAA soll nicht in Dragahn, sondern in Wackersdorf gebaut werden. 23./24. Februar: Aktionstag im Wendland, Enthüllung eines Mahnsteins. Zwischenzeitlich: Weiterhin Anschläge. August: Das Brennelementzwischenlager bleibt gerichtlich blockiert. Oktober: Neue Atommülltransporte zum Faßlager, erfolgreiche Behinderungsaktionen. 1986 - Ende April: Kurz nach Tschernobyl Antrag zur Errichtung einer Konditionierungsanlage. 8./9. Mai: Endlagerspektakel in Gorleben mit 5.000 Teilnehmer/innen. 18. September: Fest des „ersten Kübels“. Das Abteufen des ersten Schachtes zur Errichtung des Endlagers beginnt unter lautstarkem Protest. 1987 - 25. Januar: Lilo Wollny im Bundestag.

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