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Stader SPD hält AKW für zuverlässig

Der Oberkreisdirektor Dieter Diekmann (CDU) aus Stade kennt sich aus. „Es gibt nicht die geringsten Anzeichen für die Möglichkeit eines Unfalls“, erklärte er Anfang Februar. Und wenn er doch passiere, dann sei „rechtzeitiger Katastrophenschutz möglich“. In drei Stunden soll der Landkreis in einem Radius von 25 Kilometern leer sein. Allerdings sieht er in den Katatrophenplänen einzelne Schwachpunkte. Zum Beispiel sei der Ratschlag, Jod–Tabletten einzunehmen oder bei verschlossenen Fenstern im Haus zu bleiben, „unsinnig“. Bei einer Übung 1981 habe man verschiedene Schwachpunkte festgestellt, sei aber bisher ohne Resonanz. „Wir haben nicht das Gefühl, daß wir von den oberen Behörden optimal mit Sachverstand bedient werden.“ Geradezu „abenteuerlich“ findet der Stader Bürgermeister Heinz Dabelow (SPD) die Haltung der niedersächsischen Parteioberen: „Es mutet uns hier vor Ort abenteuerlich an, daß Ihr ausgerechnet das Kernkraftwerk als erstes stillegen wollt, das insbesondere dank der Zuverlässigkeit unserer dort beschäftigten Kollegen den höchsten Grad der Verfügbarkeit aller bundesdeutschen Kernkraftwerke hat“, schrieb der IG Chemie–Mann an seinen Partei– Vorsitzenden in Hannover. Je weiter man sich von dem AKW entfernt, desto geringer scheinen die Segnungen des Atomstroms zu sein. Schon die Bezirks–SPD hat am 31.5.1986 eindeutig beschlossen: „Das Kraftwerk Stade ist wegen offensichtlich aufgetretener Versprödungserscheinungen, grundsätzlich aber wegen seiner hohen Betriebsjahre sofort stillzulegen.“ Monika Wörmer von den SPD– Frauen in Buxtehude unterstützt die Abschalt–Beschlußlage: „Wir brauchen ein eindeutiges Votum und müssen endlich auch einmal unsere Glaubwürdigkeit beweisen.“ K.W.

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