Lebensbedrohliche Abschiebung

Bonn (taz) - Auf Anweisung der Ausländerbehörde Bonn soll in den nächsten Tagen der 52jährige syrische Kurde Mohamed Baker von Bonn nach Damaskus abgeschoben werden. Baker muß in Syrien mit einer sofortigen Verhaftung und im schlimmsten Fall mit einem Todesurteil rechnen, da er als Vorsitzender eines kurdischen Vereins in politisch exponierter Stellung gegen das Assad–Regime gearbeitet hat. Baker lebt bereits seit acht Jahren in der BRD. Sein Asylantrag wurde 1985, ein Folgeantrag Anfang dieses Jahres abgelehnt. Mohamed Baker hat seit Jahren eine feste Arbeitsstelle, mehrere seiner acht Kinder sind in der Bundesrepublik geboren. Obwohl der Petitionsausschuß des Düsseldorfer Landtages in den nächsten Tagen über seinen Fall beraten wollte, wurde Baker gestern überraschend festgenommen und in Auslieferungshaft gesteckt. J.G.