Mit Pauken und Fasten gegen den THTR

■ Proteste gegen die Atomenergie auch im Ruhrgebiet / Mit Fastenaktion zur Stillegung des THTR aufgefordert

Hamm/Duisburg (taz) - Eine neuntägige Fastenaktion beendeten am Sonntag zehn Leute zwischen 18 und 40 Jahren. Durch ihr Fasten wollten die Bauern und Verbraucher aus Hamm, Unna und Bielefeld ihre Entschlossenheit zeigen, mit der sie die Betreiber auffordern, den THTR stillzulegen. Außerdem sollte das Fasten ein Ausdruck der Trauer sein über den Unglücksfall in tschernobyl und über die fortschreitende Zerstörung der Natur. Bei strahlendem Wetter in jeder Beziehung versuchten am Sonntag mittag 400 bis 500 Musikanten mit Pauken, Trompeten und anderen Instrumenten, mittels einer „Jericho– Aktion“ den Thorium–Hochtemperatur–Reaktor (THTR) akustisch zum Einsturz zu bringen. (Hat leider nicht geklappt.) Zur Kundgebung am Nachmittag in Gelsenkirchen kamen etwa 2.500 Besucher. Es sprachen die Bielefelder Kinderärztin Veronika Engel, der Ahlener Bürgermeister Horst Janich (aus der sogenannten „Kohle– Fraktion“) und Stefan Krüger von der Initiative Bauern und Verbraucher. 2.500 Teilnehmer unternahmen unterdessen in Duisburg einen Marsch zur Werkseinfahrt der Atomschrott–Firma „Gesellschaft für Nuklear–Service“ (GNS). Mit Schutzanzügen und Atemmasken probten einige Akteure den Ernstfall, um die Gefahren dieser Anlage, die mitten im Wohngebiet liegt, vorzuführen. Ein breites Bündnis von den Grünen über Greenpeace, BUND, Naturfreunde, DKP, MLPD, diverse Juso–Ortsgruppen bis zur IG Metall unterstützten den Aktionstag, der von der „Bürgerinitiative gegen Radioaktive Verseuchung“ vorbereitet worden war. Willi Müller sprach für die Veranstalter und schlug in seinem Kundgebungsbeitrag noch einmal den Bogen von Tschernobyl über Hanau zur GNS und verdeutlichte die Notwendigkeit des Widerstands gegen die Atomenergie. coka