Transnuclear–Mitarbeiter beurlaubt

Heidelberg (taz) - Die Heidelberger Kraftanlagen AG (KAH) hat im Zusammenhang mit dem Transnuclear–Korruptionsskandal einen leitenden Mitarbeiter beurlaubt. Die KAH betreibt seit 1982 mit der Hanauer Transnuclear GmbH eine Arbeitsgemeinschaft, deren Zweck das Unternehmen mit „Erfüllung von Aufträgen zur Entsorgung radioaktiver Komponenten des Kernkraftwerks Würgassen“ angibt. Bei den Untersuchungen der Hanauer Korruptionsaffaire, so der Vorstand der KAH, habe sich ergeben, daß die Firma in die Beschaffung von für Schmiergeldzahlungen notwendiger Geldmittel durch Erstellung fingierter Rechnungen eingeschaltet war. Die KAH habe daher am 10. April die Staatsanwaltschaft Heidelberg „vorsorglich informiert“, die Ermittlungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Mitglieder der Heidelberger WAA–Gruppe blockierten am Donnerstag nachmittag eine Viertelstunde lang mit Stahlfässern und Stahlseilen zwei Eingänge der KAH. Sie warfen dem Unternehmen vor, mit mindestens 100 Millionen DM am Bau der WAA in Wackersdorf beteiligt zu sein. rog