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Möllemann hilflos

■ Studienfinanzierung benachteiligter Bevölkerungsgruppen nicht geklärt / Lösung auf 1989 verschoben

Bonn (ap/dpa/taz) - Familien mit mittleren Einkommen können vorerst nicht mit staatlichen Hilfen für das Studium ihrer Kinder rechnen. Bundesbildungsminister Möllemann (FDP) sah sich in dem am Dienstag dem Kabinett vorgelegten Bericht zur Problematik des sogenannten „Mittelstandslochs“ nicht in der Lage, konkrete Lösungsmodelle zur Studienfinanzierung benachteiligter Bevölkerungsgruppen anzubieten. Vielmehr verwies er auf die Möglichkeiten verzinslicher Kreditmodelle zur Studienfinanzierung. Als Vorschläge unterbreitete der Minister die Konzepte „Ausbildungsdarlehen“ und „Bildungskredit“, die sämtlich die ausschließliche finanzielle Belastung von Eltern bzw. Studenten vorsehen. Ob und wann diese Vorschläge zum Tragen kommen, vermochte der Minister nicht zu sagen. Er verwies vielmehr auf die Vereinbarung der Koalitionsfraktionen, bis zum Jahre 1989 keine leistungswirksamen Gesetze zu erlassen. Möllemann kündigte daher an, erst im Herbst nächsten Jahres, nach Vorlage eines umfassenden Berichts zur Situation der Studienförderung in eine weitergehende öffentliche Diskussion einzutreten. Bereits im Mai 1986 hatte der Bundestag das Bildungsministerium zur Vorlage eines Berichts zur Situation der Ausbildungsfinanzierung in der Familien aufgefordert. Besonderes Interesse sollte dabei jener Bevölkerungsgruppe gelten, deren durchschnittliches Jahreseinkommen zwischen 40.000 und 70.000 Mark liegt: Diese Familien fallen nach der derzeit geltenden BAFöG–Regelung aus der staatlichen Förderung heraus. det

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