Paris bricht mit Teheran

■ Harte Linie der französischen Regierung / Scharfschützen auf den Dächern um die iranische Botschaft / Iranische Diplomaten dürfen Frankreich nicht verlassen

Paris (afp/taz) - Die französische Regierung hat nach einer über zweiwöchigen Krise mit Iran am Freitag den Abbruch der diplomatischen Beziehungen beschlossen. Damit ist sie der Teheraner Führung zuvorgekommen, die am Vortag mit diesem Schritt gedroht hatte. Nach dem iranischen Ultimatum glich die Botschaft einem besetzten Gebäude. Sondereinheiten wurden auf den Dächern der umliegenden Häuser postiert, die Straßen abgeriegelt und sogar die Kanalisation überwacht. In dem Gebäude hält sich Botschaftsübersetzer Wahid Gordji auf, um sich einer gerichtlichen Vorladung zu entziehen. Unterdessen dürfen die in Frankreich akkreditierten iranischen Diplomaten das französische Territorium nicht mehr verlassen. Damit reagierte die Regierung auf die Information, daß französische Diplomaten und Botschaftsangestellte im Iran an der Ausreise gehindert wurden. Nach Mitteilung des Außenministeriums wurden Kontakte zu iranischen Behörden aufgenommen, damit der Abzug des Personals beider Länder reibungslos verläuft. Ein anonymer Anrufer kündigte unterdessen in Beirut die „sofortige Hinrichtung“ zweier französischer Geiseln an. Ausführlicher Bericht auf Seite 6