Grüne im Norden: Holsteins SPD soll die AKWs ausknipsen

Malente (ap/dpa) - Die Grünen wollen eine SPD–Minderheitsregierung in Schleswig–Holstein nur tolerieren, wenn die Sozialdemokraten die Kernkraftwerke „sofort“ abschalten und sich für die Stillegung der DDR–Sondermülldeponie Schönberg einsetzen. Heino Schomaker, Landesgeschäftsführer der schleswig– holsteinischen Grünen, sagte am Sonntag, „sofort“ bedeute, daß die Atomanlagen innerhalb eines Dreivierteljahres abgeschaltet werden müßten. In Malente traf sich am Wochenende der Bundeshauptausschuß der Grünen. Das Gremium beschloß außerdem eine Resolution, wonach die schleswig–holsteinische Landesregierung aufgefordert werden soll, Giftmülltransporte nach Schönberg einzustellen. Weiter plädierte der Bundeshauptausschuß dafür, künftig den Landes–Grünen mehr Entscheidungsfreiheit über mögliche Koalitionen mit der SPD einzuräumen. Auf ihrem nächsten Bundesparteitag am 19. und 20. September in Oldenburg wollen sich die Grünen unter anderem mit dem Thema einer parteinahen Stiftung auseinandersetzen. Außerdem wollen sie ab Herbst diesen Jahres eine innerparteiliche Strategiedebatte beginnen und im Frühjahr 1988 ein sogenanntes Strategiekonzept verabschieden. FORTSETZUNG VON SEITE 1