„Rote Zora“ attackiert Adler

■ Bekennerbrief zu den Brandsätzen in acht Verkaufsmärkten / „Flammende Grüße“

Berlin (ap/taz) - Zwei Tage nach den Brandanschlägen auf acht Verkaufsmärkte der deutschen Textilfirma Adler hat sich die militante feministische Gruppe „Rote Zora“ am Montag für die Aktionen verantwortlich erklärt. In dem an Nachrichtenagenturen und Zeitungen verschickten Bekennerbrief heißt es unter der Überschrift „Adler flambiert!“: „Die Frauen bei Adler in Südkorea kämpfen gegen die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft und setzen sich gegen den alltäglichen Sexismus zur Wehr. Sie rufen zur Unterstützung ihres Kampfes in der BRD auf. (...) Auch wir konnten nicht spurlos an den attraktiven Discountmärkten vorbeigehen. (...) Wir wollen unsere Kämpfe in der Metropole gegen ein System entwickeln, das ohne Sexismus und Rassismus niemals überleben kann...“ Im Anhang der mit „Flammende Grüße“ unterzeichneten Erklärung werden noch einmal die von den Arbeiterinnen und der katholischen Gewerkschaft bei der Adler–Niederlassung „Flair Fashion“ im südkoreanischen Iri erhobenen Forderungen aufgeführt: Wiedereinstellung der während eines Streiks Entlassenen, Lohnerhöhungen, Abschaffung des Werkschutzes und eines entwürdigenden Lohnberechnungssystems. Die „Rote Zora“ hatte bereits Ende Juni für die entlassenen Arbeiterinnen in Iri „flammend“ und mit ähnlichem Bekennerbrief Partei ergriffen, ein in der Konzernzentrale in Haibach bei Aschaffenburg deponierter Brandsatz wurde jedoch von der Polizei vorzeitig entdeckt. Die am Samstag abend in acht Verkaufsmärkten hochgegangenen Brandsätze verursachten nach Firmenschätzungen Schäden in Höhe von 35 Mio. Mark. Die Adler–Geschäftsführung lehnte jegliche Stellungnahme gegenüber der taz ab. „Wegen laufender Ermittlungen der Bundesanwaltschaft“, hieß es in einer Erklärung aus der Zentrale in Haibach. NB Bekennerbrief auf Seite 4 Zu Adlers Aktivitäten in Sri Lanka Bericht auf Seite 2