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Amazonen stutzen Adler die Flügel

■ Zehnter Brandanschlag von „Amazonen“ auf Textil–Multi / Firma Adler gibt auf

Aus Berlin Michael Ringelsiep

„Das Unternehmen beugt sich der Gewalt terroristischer Gruppen“, erklärte gestern die Geschäftsleitung des Textil–Konzerns Adler, nachdem die „Amazonen“ - „Schwestern der Roten Zora“ - einen Brandanschlag auf die Berliner Filiale am Kudamm verübt hatten. Das Unternehmen will alle Forderungen der AttentäterInnen erfüllen: Die zwölf entlassen Arbeiterinnen ihres Zweigwerkes in Südkorea sollen wieder eingestellt werden, freie Betriebsratswahlen stattfinden und der Gesamtlohn im Laufe des Jahres um knapp ein Viertel erhöht werden. In ihrem Bekennerbrief, der am Freitag bei der taz einging, hatten die BrandstifterInnen die Forderung der koreanischen Arbeiterinnen übernommen. Der Anschlag auf die Berliner Adler– Filiale war der zehnte auf ein Geschäft des Textil–Multis innerhalb eines Monats. Bei allen Anschlägen wurde gefordert, die Zustände in dem Zweigwerk in Südkorea zu verbessern. Nach den ersten neun Brandanschlägen verkündete der Adler–Vorstand, das Werk in Süd–Korea werde geschlossen und so knapp 1.700 Arbeitsplätze zu vernichtet. In dem neuen Bekennerbrief hatten die „Amazonen“ Adler damit gedroht, trotz der Schließung ihren „Widerstand fortzuführen“. Adler schwenkte auf die Forderungen ein, „weil die Firma keine andere Möglichkeit sieht“.

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