Kraftwerkslobby bekräftigt Südafrika–Reisepläne

Bochum/Wien (taz) - Der Vorstand der Technischen Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber (VGB) hält weiter fest an der Absicht, im November eine „Sondertagung Südafrika 1987“ in Johannesburg zu veranstalten. Auch bundesdeutsche Teilnehmer werden dabei sein. Einen entsprechenden Beschluß faßte das Gremium der VGB in dieser Woche während einer Tagung in Wien . Dies teilte gestern VGB–Sprecher Blessmann der taz auf Anfrage mit. Die heftig umstrittene Konferenz (vgl. taz vom 7.9.87) der internationalen Vereinigung, der auch die deutschen öffentlich kontrollierten Energieversorgungsunternehmen angehören, stütze „nicht das Apartheidregime und verstößt nicht gegen EG–Beschlüsse, sondern kommt allen Afrikanern zugute“, sagte Blessmann. Teilnehmer der Vorstandssitzung in Wien waren unter anderem Dr. Spalthoff (RWE–Vorstand), Prof. Knizia (VEW–Vorstand), Dr. Timm (HEW–Vorstand) und Dr. Marnet (Vorstand der Düsseldorfer Stadtwerke). Die beiden Letztgenannten hatten nach öffentlichen Protesten ihre Referentenschaft in Südafrika abgesagt. Nach Ansicht von Kritikern verstößt die Veranstaltung eindeutig gegen das EG–Verbot wissenschaftlicher und nuklearer Kooperation mit Südafrika. In einer Fragestunde des Bundestages nahm gestern nachmittag auch die Bundesregierung Stellung. Die taz wird morgen darüber berichten. peb