„Positiv diskriminiert“

■ Der Stadtrat in Amsterdam hat die Spitzenposten im Schuldienst auf fünf Jahre für Frauen reserviert

Amsterdam (dpa/taz) - In den Schulen Amsterdams soll es künftig nur noch die „Frau Direktorin“ geben. Ehrgeizige Lehrer haben ausgespielt, denn fünf Jahre lang werden die leitenden Positionen im Schuldienst der Stadt ausschließlich dem weiblichen Geschlecht offenstehen. Den entsprechenden Beschluß faßte der Amsterdamer Stadtrat gestern mit der Mehrheit der Stimmen aus der sozialdemokratischen Fraktion. Während hierzulande die Quotierungsdiskussion mit allerlei verfassungsrechtlichem Weh und Ach geführt wird, auf daß kein einzelner Mann beunruhigt und diskriminiert werde, und sogar bei den Grünen ein Justitiar aus den eigenen Reihen gegen die interne Quotierung vors Gericht zog, haben sich die holländischen NachbarInnen für die „positive Diskriminierungsmaßnahme“ entschieden. Stadträtin Ada Wildekamp, Initiatorin des Beschlusses, freute sich: Endlich werde das „Ungleichgewicht von Männern und Frauen“ in den Führungspositionen des Erziehungswesens abgebaut. Ob die Frau Direktorin auch einen anderen „Führungsstil“ haben wird? lu