Spannung im Baskenland steigt

■ Nach einer offenbar zwischen Spanien und Frankreich koordinierten Verhaftungswelle von ETA–Mitgliedern im Baskenland kam es zu Unruhen / Höchste Sicherheitsstufe für Madrid

Madrid (dpa/afp/taz) - Als „großartig“ hat der spanische Innenminister Jose Barrionuevo die Zusammenarbeit der französischen Polizei mit der spanischen bezeichnet. Bei der Fes verschiedenen Orten des spanischen Baskenlandes wurden daraufhin Hausdurchsuchungen durchgeführt, fünfzehn Personen wurden verhaftet. Die Festnahme von Potros im französischen Baskenland war of fiziell der Nebeneffekt einer Fahndung nach dem Chef der französischen Baskenorganisation Iparretarrak, die vor kurzem verboten worden ist. Vermutlich ist sie jedoch auf ein Treffen zwischen dem französischen Staatschef Francois Mitterrand und dem spanischen Ministerpräsidenten Felipe Gonzalez vor einem Monat zurückzuführen, bei dem über Zusammenarbeit gegen die ETA gesprochen worden sein soll. Als Reaktion auf die Festnahmen fanden in mehreren Städten des spanischen Baskenlandes am Donnerstag abend Demonstrationen statt, es gab Straßenschlachten mit der Polizei. In Renteria war am Donnerstag morgen eine Niederlassung des französischen Autokonzerns Citroen mit Molotow– Cocktails in Brand gesteckt worden. In Madrid, wo am Mittwoch der Prozeß gegen neun mutmaßliche Mitglieder des ETA–Kommandos „Madrid“ begonnen hatte, ist am Donnerstag abend höchste Sicherheitsstufe für alle öffentlichen Gebäude sowie für hochgestellte Persönlichkeiten angeordnet worden. Nur wenige Dutzend Meter vom Gerichtsgebäude entfernt waren am Mittwoch trotz Sicherheitsmaßnahmen zwei Sprengkörper explodiert, die Rechtsextremisten gelegt haben sollen. Auch vor dem Gerichtssaal hatten sich Rechtsextremisten eingefunden, darunter die Nichte des Franco–Admirals Carrero Blanco, der von der ETA in seinem Auto ins Jenseits befördert worden war. -ant–