Neue Angriffe auf Schiffe im Golf

Manama (dpa) - Iranische Schnellboote haben am Donnerstag vor der Küste Saudi–Arabiens den unter panamaischer Flagge fahrenden japanischen Chemie– Tanker „Tomoe VIII“ beschossen. Wie aus Schiffahrtskreisen verlautete, brach im Maschinenraum des 5.260 Tonnen großen Schiffs Feuer aus. Drei Besatzungsmitglieder sollen verletzt worden sein. Der Angriff war der zweite innerhalb von 24 Stunden durch iranische Streitkräfte auf ein Schiff, das im Verkehr mit Saudi–Arabien im Golf unterwegs war. Der Irak gab zur gleichen Zeit einen Angriff eigener Flugzeuge „auf ein sehr großes schwimmendes Ziel“ vor der iranischen Küste bekannt. Die Formulierung umschreibt gewöhnlich eine Attacke auf einen Supertanker. Eine zuverlässige Bestätigung dieser Aktion, die an der iranischen Ölverladeanlage Charg im nördlichen Golf stattgefunden haben soll, durch andere Quellen war zunächst nicht möglich. 64 Flugzeuge der irakischen Luftwaffe haben laut Angaben aus Bagdad außerdem einen „Präventiv–Angriff“ in Iran ausgeführt. Der Einsatz hinter der Front im Mittelsektor der 1.200 Kilometer langen Grenze sollte den Aufmarsch iranischer Truppen für eine begrenzte Offensive unterbinden, hieß es. Der iranische Parlamentspräsident Haschemi Rafsandschani hat nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRNA am Mittwoch den Westen beschuldigt, im Golfkonflikt den Irak zu unterstützen. Teherans Geduld sei allmählich zu Ende, warnte er. Die wachsende Präsenz von Kriegsschiffen des Westens im Golf treibe „die Welt einer Katastrophe entgegen“, sagte er. Mitten im 42jährigen Frieden durch– kreuzen Schlachtschiffe friedlicher Staaten kriegerisch das Mittelmeer.