Hessen: Ökologischer Landbau unerwünscht

Frankfurt (taz) - Nachdem die CDU/FDP–Regierung in Wiesbaden bereits dem unter der rot–grünen Landesregierung ins Leben gerufenen „Verein für eigenständige Regionalentwicklung“ (VER) die Mittel gestrichen hat, soll es jetzt dem biologisch–dynamischen Landbau generell an den Kragen gehen. Wie die hessische Arbeitsgemeinschaft für eine biologisch–dynamische Wirtschaftsweise, zu dem sich die Vereine „demeter“ und „bioland“ zusammengeschlossen haben, am Freitag in Darmstadt berichtete, sollen ihre Berater in den staatlichen Dienst zurückbeordert werden. Die beiden staatlichen „Bauernberater“ von „demeter“ und „bioland“, die sich unter rot–grüner Ägide ausschließlich um Höfe mit biologisch–dynamischer Wirtschaftsweise kümmern durften, sollen nun - verteilt auf zwei Ämter in Nord– und Mittelhessen - in die allgemeine Landwirteberatung des Landes Hessen integriert werden. Die Vereine „bioland“ und „demeter“ befürchten nun den Zusammenbruch des gesamten, „mühsam aufgebauten“ Systems der Beratung und Kontrolle des biologisch–dynamischen Landbaus, denn die Zahl der alternativ bewirtschafteten Betriebe habe sich in Hessen in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Gleichzeitig wurde den Vereinen vom Landwirtschaftsministerium eine erhebliche Kürzung der Unterstützungsmittel avisiert, denn - so der Ministerialbeamte Imhof - mit der „einseitigen Förderung“ müsse endlich Schluß gemacht werden. kpk