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Dezente Schmiere für WAA

DWK kauft Grundstücke von ehemaligen Klägern gegen die WAA zu überhöhten Preisen / Großzügige Spenden an Vereine / Zinslose Darlehen für Gemeinden  ■ Von Bernd Siegler

Nürnberg (taz) – Die Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung (DWK) versucht mit Millionenbeträgen, sich die Akzeptanz für die umstrittene Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) in der Oberpfalz zu erkaufen. Finanziert von Stromkunden und Steuerzahlern, kauft die eigens für den Bau der WAA gegründete DWK- Tochterfirma DWW wertlose Grundstücke im Landkreis Schwandorf auf: Von einem ehemaligen Widerspruchsführer gegen das Baurecht und einen ehe maligen Kläger gegen die atomrechtliche Genehmigung der WAA hat die DWW unnütze Parzellen zu um das Dreifache überzogenen Preisen erworben. Ein dritter ehemaliger Kläger soll ebenfalls an die DWW verkauft haben. DWW-Pressesprecher Egon Mühlberger zieht sich auf die den Käufern zugesicherte Diskretion zurück. Gegenüber der taz versicherte er, die DWW „würde kein Grundstück zu einem überhöhten Preis“ kaufen. Die DWW spielt außerdem Mäzen für Sportvereine und Retter für unausgeglichene Gemeindefinanzen in der Oberpfalz. Der Gemeinde Bodenwöhr hat die DWW mit einem zinslosen Darlehen in Höhe von 708.000 DM unter die Arme gegriffen. Deklariert als Vorauszahlung auf die frühestens 1997 zu erwartende Gewerbesteuer. Seit 1986 finanziert die Gemeinde Wackersdorf so ein Fünftel ihres Verwaltungshaushaltes.

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