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Kandidat Pfeiffer

■ Norddeutsche Grüne geben sich empört

Pfeiffer enthüllt weiter: erst, daß die CDU etwas getan hat, jetzt, daß die Grünen Schleswig-Holsteins nichts tun. Die Empörung der Grünen über Pfeiffers öffentlic Ein schlimmer Vorwurf, denn schließlich hatten die Nord-Grünen es geschafft, als einzige Partei von der Affäre gänzlich ungerührt zu bleiben.

Es ist schon Pech: Das skurrile Duo Wüppesahl/Pfeiffer hat nun einfach den Grünen-Wahlkampf begonnen, obwohl die Partei sich bisher vor der Öffentlichkeit so erfolgreich getarnt hatte. Die Grünen selbst prüfen ja immer noch, ob sie lieber die Wahl schon für verloren erklären, oder ob sie besser so tun, als wollten sie sie gewinnen. Der Minimalkonsens (bei den Grünen ein Kosewort für den Heiligen Geist) dieses Landesverbandes lautet: Falls die SPD nach der Wahl eine sozialliberale Koalition oder ihre eigene Alleinregierung verhindern will, würden die Grünen sich einer Koalition nicht verweigern. Aber das darf vor der Wahl nicht bekannt werden. Eine Partei, die derart politisches Vakuum produziert, sollte einen ehemaligen Medienreferenten nicht reizen? Im Gegenteil, es ist doch nett, daß er so offen vorgeht! Er hätte auch einfach die Partei übernehmen können, ohne daß dies die Landesversammlung gemerkt hätte.

Im Ernst: Pfeiffer glaubt an zehn Prozent für die Grünen, die Grünen glauben an gar nichts mehr, nur an sich. Wenn der falsche Grüne die Hoffnung hat, die die echten Grünen nicht mehr haben, was nützen uns die echten Grünen? Klaus Hartung

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