Devisenläden dicht

■ UdSSR will die meisten „Berioska“-Läden schließen

Moskau (ap/taz) – Waschmaschinen und Fernseher, Pelzmützen und Schokolade – vieles von dem, was man in sowjetischen Läden gar nicht oder nur nach langem Warten erhält, kann in den Berioska-Läden sofort mitgenommen werden. Diese sowjetischen „Intershops“, von denen es allein in Moskau ein halbes Dutzend gibt, konnten bislang von zwei Kategorien von Bürgern aufgesucht werden: Von Ausländern, die in Devisen bezahlten und von Sowjetbürgern, die im Ausland arbeiteten und mit Coupons bezahlten, die sie durch Devisen erstehen konnten. Um den Schiebereien und dem Schwarzhandel mit Coupons ein Ende zu bereiten, soll nun bis 1. Juli ein Großteil der Berioska-Läden umfunktioniert werden. In den verbliebenen Berioskas sollen danach nur noch Ausländer einkaufen dürfen. Das Gerücht über die geplante Schließung verbreitet sich schnell, und seit Donnerstag stehen Moskaus Bürger in bitterer Kälte Schlange, um noch rasch einzukaufen, bevor es zu spät ist. Ein Verkäufer berichtete, die Leute hätten alles gekauft, was vorher niemand haben wollte, selbst ein französisches Parfüm, das zwei Jahre im Regal gestanden habe. Der Beschluß liegt auf der Linie der Kampagne gegen den Schwarzhandel, gegen illegale Einkünfte und gegen unverdiente Privilegien. –ant-