„Verschwundenes“ Plutonium wird Politikum

Frankfurt (taz) - Die 1969 verschwundenen 4,1 Kg Plutonium aus einer 24 kg–Charge des hochgiftigen Stoffes, der von der NUKEM aus Schweden bezogen worden war (taz vom 5.2.88), sollen - nach dem Willen der Grünen - Gegenstand im Hanauer Untersuchungsausschuß des hessischen Landtages werden, „neben all den anderen Ungereimtheiten“. Wie der Pressesprecher der Grünen im Landtag, Georg Dick, in Wiesbaden erklärte, bleibe offensichtlich auch das neue Management der NUKEM wichtige Antworten schuldig. Dick: „Bis heute kann die NUKEM nicht erklären, wohin 4,1 kg Plutonium verschwunden sind. Da klaffen Löcher von ungeahnten Ausmaßen in der Buchführung der Brennelementefabrik.“ Die Hanauer Brennelementefabrik RBU hat Presseberichte über die Verletzung des Atomwaffensperrvertrages durch Lieferung von Urankonzentrat an Argentinien als „Tatarenmeldungen“ bezeichnet. Alle Materialbewegungen seien von den zuständigen Stellen genehmigt und von der IAEO und von EURATOM überwacht worden. kpk