Peru: „Tot oder lebendig“

■ Mit Steckbriefen und Geldprämien versucht die Regierung Garcia der Guerilla Herr zu werden

Aus Montevideo Gaby Weber

Die Regierung Alan Garcia hat in den letzten Tagen mit einer groß angelegten Steckbriefkampagne gegen insgesamt sechs führende Köpfe der Guerilla–Organisationen Sendero Luminoso und der „Revolutionären Bewegung Tupac Amaru“ (MRTA) begonnen. „Tot oder lebendig“ - heißt es auf ganzseitigen Anzeigen mit den Fotos der Gesuchten in den großen Tageszeitungen und im Fernsehen. Auf die Ergreifung des Sendero Luminoso–Chefs Guzman sowie den MRTA–Führer Polay werden jeweils 50.000 Dollar ausgesetzt. Dessen ungeachtet hat Sendero zum ersten Mal die Öffentlichkeit mit einer programmatischen Erklärung überrascht. Die kommunistische Partei Perus, PCdelP, wie sie sich selbst nennt, „basiert auf und läßt sich leiten vom Marxismus–Leninismus– Maoismus, vor allem vom Maoismus“. Das Programm sei das Ergebnis ihres ersten Kongresses, bei dem „als Voraussetzung für die Machtergreifung in Peru der bewaffnete Kampf bejaht wurde“. „Die Massen machen die Geschichte“, und es gelte, „die Macht in einem Volkskrieg zu erobern und zu verteidigen, mit einer Militarisierung der Partei und der konzentrischen Bildung von drei Instrumenten: dem Kampf zweier Linien als Antriebskraft der Weiterentwicklung der Partei, dem Volke und der proletarischen Weltrevolution dienen, und absolute Uneigennützigkeit und untadeliger Arbeitsstil“. Das Endziel sei der Kommunismus, aber es gebe auf dem Weg dorthin drei Etappen: „die erste demokratische Etappe, eine zweite sozialistische, anschließend nachfolgende Kulturrevolutionen“.