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Chirac mitleidlos gegen „Action Directe“

Frankreichs Premierminister lehnt Zugeständnisse für AD-Häftlinge ab / Weiter Isolationshaft, weiter Hungerstreik  ■ Aus Paris Georg Blume

„Die Mitglieder von Action Directe erregen bei mir keinerlei Mitleid, und sie dürfen von mir nicht das geringste Zugeständnis erwarten.“ Mit kategorischer Ablehnung reagierte Premierminister Jacques Chirac während einer Wahlveranstaltung am Samstag in Montpellier auf das Verlangen von Familienangehörigen der hungerstreikenden AD-Häftlinge, die Isolationshaft der Gefangenen zu beenden.

Noch am Freitag war es erstmals zu Freisprüchen in einem „Terroristenprozeß“ vor dem Pariser Sonderschwurgericht gekommen. Der Hauptangeklagten Natalie Menigon sowie Regis Schleicher und Jean-Franois Gailhac konnte die Beteiligung an einem Mordversuch in einem besetzten Pariser Haus 1982 nicht nachgewiesen werden. Damit bestätigt sich der Verdacht, daß der 1982 in dieser Sache erlassene Haftbefehl gegen die Angeklagten nur als Vorwand diente, Action Directe zu kriminalisieren.

Der Prozeßreigen für die Action-Directe-Mitglieder ist damit noch nicht beendet. Am heutigen Montag beginnt die Verhandlung gegen Jean-Marc Rouillon, Georges Cipriani und Joel Aubran wegen bewaffneten Banküberfalls. Alle drei befinden sich im Hungerstreik.

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