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Gorleben–Grill wurde geschmiert

Hamburg (taz) - Einer der eifrigsten Befürworter der Gorlebener Atomanlagen, der Lüchow– Dannenberger CDU–Abgeordnete Kurt–Dieter Grill, wurde jahrelang von einer am Zwischenlagerbau beteiligten Firma durch verdeckte Spendengelder geschmiert. Nach Recherchen des Stern ließ sich der seit 1974 im niedersächsischen Landtag sitzende Grill mindestens sieben Jahre lang durch die Uelzener Tiefbaufirma Heinz Licht das Gehalt für seine persönliche Sekretärin Christel Panning bezahlen, insgesamt inzwischen eine Summe von über 200.000 Mark. Christel Pannings Name nämlich wurde vom Konkursverwalter der inzwischen Pleite gegangenen Firma Licht im „Stammdaten–Sozialplan“ entdeckt, obwohl die Dame dort nie gesehen wurde. Heinz Licht durfte, so ist es zu vermuten, dafür den größten Teil der Straßen und Zufahrten zum atomaren Zwischenlager bauen. Noch bevor er den Stern–Artikel zu Gesicht bekam, dementierte Grill gestern auf einer eiligst einberufenen Pressekonferenz. Christel Panning sei nur halbtags bei ihm und zur anderen Hälfte bei seinem Parteifreund Licht beschäftigt gewesen. Zugeben mußte er allerdings, daß Licht ihm 1980 insgesamt 10.000 Mark zur Anschaffung seines Autotelefons beisteuerte. Gabi Haag FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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