Q U E R S P A L T E Oh show me...

■ ...the way to the next Whiskey–Bar

Der rheinland–pfälzische Kultusminister Georg Gölter (CDU) ist sauer auf seinen Bundespostminister Christian Schwarz–Schilling (CDU). Der hat sich erlaubt, die neuesten Jugendmarken der Bundespost mit den Konterfeis verstorbener Rockidole zu versehen, darunter auch Jim Morrison, Elvis Presley und John Lennon. Das Ganze war gedacht als Würdigung berühmter Künstler. Alle drei kifften und soffen, und genau das bringt den biederen Kultusminister Gölter derzeit so in Harnisch. Der Herr der rheinland–pfälzischen Schüler– und LehrerInnen wittert in Schwarz–Schilling einen Freund der Kiffer und Trunkenbolde. Einmal in Fahrt griff Georg Gölter zum Stift und kabelte ein Telegramm an seinen Briefmarkenfreund Schwarz– Schilling. Eigentlich begrüße er es ja, daß auch mal Pop– und Rockidole „Gegenstand der thematischen Gestaltung“ der Porto–Träger seien. Doch dann legt er los: „Ich halte es allerdings für mehr als merkwürdig, wenn dabei auch Gurus der Drogenbewegung wie zum Beispiel Jim Morrison berücksichtigt werden.“ Schließlich sei er als Kultusminister verpflichtet, in den Schulen aktive Drogenbekämpfung zu betreiben, „während der Bundespostminister mit den Briefmarken Anerkennung und Rechtfertigung des Drogenkonsums fördert“, schreibt der rheinland–pfälzische Saubermann. Nicht schlecht. Doch auch der rheinland–pfälzische Kultusminister ist beileibe kein Verächter des Seelentrösters Alkohol. Nur hat noch niemand versucht, ihn auf einer Briefmarke zu feiern. Felix Kurz