Sieger über Frankreich

■ Hohe Wahlbeteiligung: Vorteil für Mitterrand

Paris (rtr) - Mehr als 38 Millionen FranzösInnen waren gestern zur Wahl ihres Präsidenten aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag höher als bei den letzten Präsidentschaftswahlen vor sieben Jahren. Aussichtsreichster der neun Kandidaten war der sozialistische Amtsinhaber Mitterrand, dem bei der Stichwahl am 8. Mai voraussichtlich der konservative Ministerpräsident Chirac gegenüberstehen wird. Auf Korsika und im Südpazifik–Departement Neu–Kaledonien versuchten Anhänger der Separatisten–Bewegungen, die Wahl mit Anschlägen und Angriffen zu stören. Nach letzten Umfragen hatte Mitterrand einen Vorsprung von mindestens zehn Prozentpunkten vor Chirac. Raymond Barre, der ursprünglich als gefährlichster Konkurrent angesehen worden war, wird lediglich 16–18 Meinungsforscher sehen bei einer hohen Wahlbeteiligung bessere Chancen für die Linke, die ihre Stammwähler schwerer mobilisieren könne als die Rechte. Mitterrand brauche im ersten Wahlgang mindestens 35 Stimmen, wenn er auf einen sicheren Sieg in der Stichwahl hoffen wolle. Für Chirac errechneten sie ein Minimum von 25 er im Rennen bleiben soll.