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Kewenig droht mitm Kessel

■ Der Berliner Innensenator will zur Weltbank–Tagung den Stadtteil Kreuzberg wieder abriegeln / Keine Antworten auf SPD–Fragen zur Prügel–Truppe EbLT

Aus Berlin Birgit Meding

Um den Gipfel von Weltbank und IWF im kommenden Herbst in Berlin vor Störungen zu „schützen“, will der Innensenator der Halbstadt auf altbewährte umstrittene Mittel zurückgreifen: den Kreuzberger Kessel. Wie im letzten Jahr zum Reagan–Besuch erwägt Senator Kewenig, den krawallberüchtigten Stadtteil Kreuzberg erneut abzuriegeln und will „bestimmte U–Bahnlinien, wenn notwendig, stillegen“. Lediglich einen „Fehler“ will Kewenig beim nächsten Mal vermeiden: Durch eine „vernünftigere Informationspolitik“ werde den Kreuzbergern rechtzeitig Bescheid gegeben. Welche weiteren konkreten Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, mochte der Innensenator auf der gestrigen Sitzung des Berliner Innenausschusses nicht mitteilen. Den „Störern“ des Weltbankgipfels, rechtfertigte die CDU–Abgeordnete Saß–Viehweger das Schweigen, könnten die gebotenen Maßnahmen ja nicht auf dem „Silbertablett“ geliefert werden. Ähnlich zugeknöpft zeigte sich der Senat gestern auch gegenüber den bohrenden Fragen der Opposition zum umstrittenen Polizeieinsatz am 1.Mai und zum Einsatz der Polizeisondertruppe EbLT. Nach Berichten der Berliner Presse hatte diese nach den Maikrawallen im letzten Jahr gebildete „Einsatzruppe für besondere Lagen und einsatzbezogenes Training“besonders „wild um sich geschlagen“ und Journalisten und Pressefotografen traktiert. Fortsetzung Seite 2 AH–AH–ADENAUER!!! DAS SIND SIE, DIE 68ER DER UNION; ÜBER IHR STELLDICHEIN IN BONN: BERICHT AUF SEITE 5

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