piwik no script img

Slowenischer Funktionär verhaftet

■ Jugendfunktionär Janez Jansa in Belgrad verhaftet / Anklageschrift liegt noch nicht vor / Laut einer Belgrader Tageszeitung soll Jansa der Militärspitze Putschabsichten unterstellt haben

Slowenischer Funktionär verhaftet

Jugendfunktionär Janez Jansa in Belgrad verhaftet /

Anklageschrift liegt noch nicht vor / Laut einer Belgrader Tageszeitung soll Jansa der Militärspitze Putschabsichten

unterstellt haben

Budapest (taz) - Der Spitzenkandidat für das neue Amt des Vorsitzenden der slowenischen Jugend-KP-Organisation, Janez Jansa, ist in der Nacht auf Dienstag verhaftet worden. Dies meldete gestern als einzige Tageszeitung die Belgrader 'Bobra‘. Dem Bericht zufolge konnte sich der 30jährige bisher weder einen Anwalt nehmen, noch stehe die „Anklageschrift fest. Aus Polizeikreisen sei nur bekannt geworden, daß Jansa der Militärspitze böswillig Putschabsichten gegenüber dem slowenischen Reformkurs unterstellt habe. Jansa war bereits bis 1984 im „Zentralkomitee“ der slowenischen Jugend-KP, verlor aber durch ein Parteiausschlußverfahren alle seine Positionen, da er sich massiv für einen Wehrersatzdienst eingesetzt hatte und offen den Kontakt zu osteuropäischen Friedensbewegungen suchte. Er forderte, der „sozialistische Jugendverband solle sich von der Parteistruktur lösen.“ In weiten Teilen der Bevölkerung, und nicht nur unter Jugendlichen, gilt Jansa als einer, der den Forderungen aus Belgrad, die Reformbewegung in Slowenien müsse im Sinne einer „Konterrevolution“ niedergeschlagen werden, entgegen tritt. Bis Redaktionsschluß wurde der taz nichts weiteres über das Schicksal des Jugendfunktionärs bekannt. Roland Hofwiler

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen