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Generalstreik vertagt

■ Solidaritätsaktion für die Inhaftierten, die Putschplan des slowenischen Militärs aufdeckten, ausgesetzt

Generalstreik vertagt

Solidaritätsaktion für die Inhaftierten, die Putschplan des slowenischen Militärs aufdeckten, ausgesetzt

Berlin (taz) - In letzter Minute entschloß sich der Sozialistische Jugendverband Slowenien, einen für gestern geplanten symbolischen Generalstreik abzublasen. Mit der 15minütigen Arbeitsunterbrechung, an die sich alle Fabriken und landwirtschaftlichen Genossenschaften halten wollten, sollte die Freilassung von drei Friedensaktivisten erzwungen werden, die seit zehn Tagen wegen Verbreitung von Militärgeheimnissen in Haft sitzen.

Wie der taz von einem Sprecher der KP-Jugend mitgeteilt wurde, war eine breite Mobilisierung gesichert, „da alle Slowenen hinter den drei Inhaftierten stehen, die durch mutige Recherchen (für die slowenische politische Zeitschrift 'Mladina‘) einen Putschplan aufgedeckt haben.“ Man werde der Armeeführung jedoch eine Chance lassen und erst zum Mittel des Streiks - in Jugoslawien illegal greifen, wenn die Militärs stur bleiben und die drei wegen „Staatsschädigung“ zu Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren aburteilen wollen. In der neuesten Ausgabe des Wochenblattes 'NIN‘, das den Dogmatikern und Militärs nahesteht, findet sich jetzt eine offizielle Bestätigung des Putschplanes: Man wolle, so heißt es da, die „sozialistische Ordnung“ durch Verhaftung „subversiver Elemente, die in Slowenien überhand nehmen“, wiederherstellen. Roland Hofwiler

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