IRA-Bombe tötet sechs Soldaten

Dublin (taz) - Bei einem Bombenanschlag in der nordirischen Stadt Lisburn wurden am Mittwoch abend sechs britische Soldaten getötet und neun Zivilisten verletzt.

Die IRA, die sich zu dem Attentat bekannte, hatte sieben Pfund Sprengstoff unter einem Zivilfahrzeug der Armee angebracht. Für die sechs Soldaten, die auf dem Rückweg in ihre Kaserne waren, kam jede Hilfe zu spät.

Politiker in Großbritannien und Irland haben den IRA -Anschlag scharf verurteilt. Der radikale protestantische Pfarrer Ian Paisley forderte die Wiedereinführung der Todesstrafe. William McCrea, nordirischer Unterhausabgeordneter in London, drohte an, loyalistische Paramilitärs würden die Verteidigung der Protestanten selbst in die Hand nehmen, falls die Armee nicht mit der IRA fertig werde. Die britische Regierung hat einen Untersuchungsausschuß eingesetzt.

Noch am Mittwoch wurde in Irland über einen IRA -Waffenstillstand spekuliert, nachdem die nordirischen Sozialdemokraten weitere Gespräche mit Sinn Fein, dem politischen Flügel der IRA, geführt hatten. Mit dem Attentat hat die IRA diese Spekulationen ad absurdum geführt.

Ralf Sotscheck