FDP selbstbestätigt

■ Umfrage auf der „hafa“ brachte knappe 3/4-Mehrheit für „Dienstleistungsabend“ / Suggestive Fragestellung

Passend zum Beschluß der Bundesregierung über eine Verlängerung der Ladenöffnung am Donnerstag bis 21 Uhr präsentierte gestern die Bremer FDP das Ergebnis einer Umfrage, die sie im Mai während der „hafa“ durchführte. Von über 7.000 abgegebenen Stimmen hatten sich dort 72 Prozent für den „Dienstleistungsabend“ ausgesprochen. Ebenfalls 72 Prozent waren jedoch gegen eine völlige Aufhebung des Ladenschluß-Gesetzes.

„Die Mehrheit der Bevölkerung will längere Öffnungszeiten“, folgerte der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP -Bürgerschaftsfraktion, Klaus Ziegler, aus dem Umfrage -Ergebnis. Die Fragestellung der FDP hatte je

doch suggeriert, daß als Ausgleich für die längere Donnerstags-Öffnung die Geschäfte an einem anderen Tag später öffnen oder eher schließen müssen. Doch genau dies sieht der jetzt in Bonn beschlossene Gesetz-Entwurf nicht vor.

Übereifer zeigte Ziegler mit seinem Vorhaben, auch in der Bürgerschaft einen Beschluß für den Dienstleistungsabend zu beantragen. Obwohl ein entsprechender FDP-Antrag bereits im Januar gescheitert war, wird nach einem Bonner Parlamentsbeschluß die verlängerte Öffnungszeit sowieso in Bremen gelten. In VerkäuferInnen-Kreisen heißt dies: „Schlado“ - Scheiß-langer-Donnerstag.

Ase