Zur Lage der Nation

Böse Zungen behaupten, wir säßen hier nur wegen der Autobahn oder um Rabatz zu machen; an neuen Inhalten würde es uns ja wohl mangeln.

Wir sind aber hier, weil alles stinkt! Und weil wir es satt haben und uns wehren müssen!

Wir leben hier gegen die profitorientierte Autobahn-Mafia, die uns unsere Grünflächen stiehlt, um noch mehr Kohle von Steuergeldern zu raffen. Dagegen fordern wir den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel zum Nulltarif.

Weiter geht's mit dem Wohnrecht für Alle gegen Mietziens und Mietwucher. Was hat das mit Freiheit zu tun, Menschen, Familien aus ihren überteuerten Wohnungen zu schmeißen, weil sie den Mietwucher nicht zahlen können. Der Vermieter lächelt und zählt, die Polizei räumt, der Makler vermittelt und der Staat schützt. Alles für Geld!!!

Wir fordern freies Wohnen! Leben für alle! Warum werden Milliarden in Militär und eine Spielzeug-Magnetbahn gesteckt, anstatt unsere Zwangsabgaben entsprechend unseren Bedürfnissen einzusetzen? Warum werden Sozialleistungen gekürzt und medizinische Versorgung nur noch für Reiche erschwinglich gemacht? Warum hat nur noch der Meinungsfreiheit, der sich bei Springer einkaufen kann?

Weil ein kleiner Kreis von Bossen sich ein rauschendes Luxusleben auf dem Rücken der Menschheit und der Natur in glitzernden Wolkerkratzeretagen geschaffen hat. Und weil ein Teil der Bevölkerung in der westlichen Welt mit unnützen Konsumgütern, wie eben Autos, Mikrowelle und Kabelanschluß ruhig gehalten wird! Weil die gesamte Schuld auf Minderheiten übertragen wird; auf Arbeitslose, Flüchtlinge und andere Nicht-Deutsche!

Is doch alles klar! Milliarden für Atomruinen, für die Schweizer Konten der Untenehmer, Kürzungen und Schikanen gegen Sozialamtsopfer. Und nicht nur wir leiden unter dem Zugriff der Unternehmergangs. Am stärksten betroffen ist die sogenannte „Dritte Welt“, die durch falsch angelegte Kredite in den Würgegriff genommen wird und an der Rückzahlung und den Zinsen verarmt, verblutet, verhungert. Auch für die ökologischen Katastrophen sind die Unternehmer verantwortlich, weil sie es sind, die an der Abholzung der Regenwälder, der Verschmutzung der Meere, der Luft und der Erde, der Vernichtung der Ozonschicht verdienen. Für jeden Krieg sind sie verantwortlich, weil sie es sind, die an der Scheiß-Aufrüstung verdienen, weil es ihnen vollkommen egal ist, ob wir alle verrecken.

Schuldig ist auch, wer es zuläßt, daß sie das mit uns machen. Wer das alles weiß und sich nicht wehrt, lebt nicht nur verkehrt, sondern ist genauso ein Schwein wie die.

Angesichts der Strafandrohung bei Empfehlung von Gewalt empfehle ich, Gewalt in Zukunft nicht mehr zu empfehlen.

Kakao mit Sahne

Letztens, zwischen Morgen und Abend,/ habe ich Dich gesehn,/ ergeben und hingebungsvoll / vor Deiner Reliquie aus Lot und Leiterbahnen./ Dein Lächeln war / beunruhigend zufrieden / und vor Deinem Blick bin ich geflohen./ Bei heißen Kakao mit Sahne / und Augen, warm und klar wie der Sommerhimmel,/ erzählst Du mir in zärtlicher Milde / von den fünf Bullen,/ die Dein Knaller zerreißen wird .../ ... und mein Hirn verkrampft sich./ Ich kann Dich nicht begreifen./ Aber eigentlich / begreift ja niemand / den Wahnsinn Deiner Gefühle,/ weil Du Dich verliebt hast / in die Faszination der Zerstörung / und den Machtrausch der Sprengkraft.

Über den Umgang mit Schweinen

Die ewigen Lügen / sind überflüssig geworden./ Anstand und guter Ton schon zynisch;/ wozu soll ich mich rechtfertigen?/ Auf Eure Zustimmung / die ich vielleicht erschleichen könnte,/ kann ich, will, verzichten / und Eure Kritik / hab ich nie gehört./ Ich werfe keine Steine,/ weil ich dogmatisch bin,/ auch nicht aus Langeweile./ Es ist nur Revanche / für gestohlene Zeit,/ für brutale Bullen,/ für kalten Kommerz,/ wenn ich meine,/ ich müßt jetzt Steine / aus dem Pflaster holen,/ um den Schweinen klarzumachen,/ wo Vergeltung mehr wiegt / als Angst.

Resignation

Warum fortgehen von hier;/ die Zeit läuft aus und / der Bachlauf ist trocken./ Stumme Vögel mit großen Schwingen / verdauen auf wippenden Ästen,/ doch weiß/ ich ein Erdloch / wo frisches Wasser quillt./ Die Kriegsmaschinen / in Rost und Flechte,/ verbogen uind bizarr / recken sich gegen einen weißen Himmel / und klagen nicht./ Und auf der Schwelle sitzend / erwarte ich den Abend / mit der feuchten Kühle / und Dich./ Wir gehen wieder fort von hier / um bei Tagesende nirgendwohin / zurückzukehren.