Öffentliche Energie

■ AL: Energiebeauftragte für öffentliche Gebäude könnten eine erhebliche Strom- und Heizkosteneinsparung bringen

Die Einrichtung von 160 Stellen für Energiebeauftragte in den bezirklichen Bauämtern hat die AL in einem Antrag ans Abgeordnetenhaus gefordert. In der Begründung heißt es, daß sich durch den Einsatz geschulter Fachleute rund 20 Prozent der 400 Millionen DM, die die Berliner Verwaltungen jährlich für die Strom- und Wärmeversorgung der rund 3.000 öffentlichen Gebäude ausgeben, einsparen ließen. Dies bewiesen Erfahrungen aus westdeutschen Großstädten.

Hauptursache der jetzigen Energieverschwendung ist der AL zufolge, daß das Personal mit der Einstellung der elektronischen Regelanlagen nicht immer ausreichend vertraut ist. Eine regelmäßige Überwachung der Heizsysteme zahle sich deshalb am schnellstens aus.

Nach den Erfahrungswerten können bereits durch die Tätigkeit eines einzelnen Energiebeauftragten jährlich eine halbe Million DM eingespart werden. Die Personalkosten der 160 Berater bezifferte die AL auf rund 13 Millionen DM jährlich. Für kleinere Investitionen müßten zusätzlich 16 Millionen DM zur Verfügung gestellt werden. Im Endeffekt bleiben bei der Rechnung jährlich etwa 50 Millionen DM übrig.

Schon nach einem Zeitraum von fünf Jahren sei es möglich, mit den eingesparten Geldern Blockheizkraftwerke mit einer Kapazität von 200 Megawatt zu installieren, so die AL. Der Neubau eines Großkraftwerks für das stillzulegende Bewag -Kraftwerk Oberhavel werde damit überflüssig. In einem Zusatzantrag fordert die Liste den Senat auf, im Zuge des Ersatzes von veralteten Wärmeversorgungsanlagen in öffentlichen Gebäuden bei der Wahl der Brennstoffe gleichzeitig den Einsatz eines Blockheizkraftwerks zu überprüfen.

thok