Auch Saarbrücken hat seine Spielbank

Saarbrücken (dpa) - Im Landtag des Saarlandes ist es am Mittwoch zu heftigen Auseinandersetzungen um Vorgänge bei der Saarbrücker Spielbank gekommen. Während CDU und FDP der SPD-Landesregierung vorwarfen, mit einer zu Beginn dieses Jahres verfügten Senkung der Spielbankenabgabe dem Landeshaushalt zwei Millionen Mark vorenthalten zu haben, wies die regierende SPD auf eine Reihe von „dubiosen Vorgängen“ in der Spielbank in den Jahren 1984/85 zu Zeiten der damaligen CDU/FDP-Koalitionsregierung hin.

Im Parlament wurde erstmals offiziell bestätigt, daß dem in die niedersächsische Spielbanken-Affäre verwickelten Kaufmann und Glücksspieler Marian Felsenstein 1984 in der Saarbrücker Spielbank ein Kredit von 600.000 Mark eingeräumt worden war, von dem er nur 200.000 Mark zurückzahlte. Geschäftsführer der Spielbank waren damals der frühere CDU -Finanzminister Behles und der ehemalige stellvertretende Umweltminister Wagner (CDU). Der Aufsichtsrat der Spielbank hatte im vergangenen Dezember unter Vorsitz des SPD -Staatssekretärs Wittling entschieden, die 400.000 Mark -Forderung an Felsenstein nicht weiter gerichtlich zu betreiben und das Geld abzuschreiben. Justizminister Walter (SPD) erklärte dazu, Spielbankforderungen und Spielschulden seien nicht einklagbar.