Treibhauseffekt

Der „Treibhauseffekt“ ist so alt wie das Leben auf der Erde. Milliarden Jahre lang haben wenige Promille Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf in der Atmosphäre dafür gesorgt, daß die Erde überhaupt bewohnbar wurde. Die beiden dreiatomigen Moleküle lassen das von der Sonne ausgehende kurzwellige Licht praktisch ungehindert die Lufthülle passieren; die langwellige Wärmestrahlung jedoch, die von der Erdoberfläche ins Weltall reflektiert wird, halten sie zurück. Ergebnis: Ohne den winzigen Anteil an Kohlendioxid und Wasserdampf in der Atmosphäre wäre es auf der Erde bitterkalt, im Durchschnitt nicht plus 15, sondern etwa minus 15 Grad Celsius.

Seit Beginn der Industrialisierung bringen menschliche Aktivitäten das komplexe Gleichgewicht des CO2-Gehalts der Atmosphäre zunehmend durcheinander. Der Kohlendioxid-Anteil der Luft hat sich seither von knapp 0,3 bis auf etwa 0,35 Promille erhöht. Die natürlichen Kohlendioxid-„Senken“, insbesondere die Meere, können das „hausgemachte“ Überangebot an CO2 kurzfristig nicht mehr aufnehmen. Vor wenigen Wochen sorgte eine NASA-Studie für Aufsehen, in der anhand komplexer Modellrechnungen erstmals ein meßbarer Ursache-Wirkung-Zusammenhang zwischen aktuellen extremen Klimasituationen (Hitzewellen) und dem steigenden CO2-Gehalt der Luft behauptet wurde.

Wenn sich, wie befürchtet, das CO2 in der Luft, durch Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas und durch die Abholzung tropischer Wälder (die dann als CO2-Senken fehlen) in den nächsten 100 Jahren verdoppelt, erwarten die Wissenschaftler eine globale Erwärmung von einem Grad Celsius aufwärts.

Aber das ist nicht alles: Eine weitere Verdoppelung des Effekts befürchten die Klimaforscher durch fortgesetzte Freisetzung anderer Treibhausgase wie Fluorkohlenwasserstoffe (aus Spraydosen und Kälteanlagen), Stickoxide (Verbrennung von Treibstoffen und Zersetzung von Kunstdünger), Methan (weltweite Ausweitung der Landwirtschaft) und Ozon.

gero