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Mandela in Darmstadt

Darmstadt (taz) - Die Darmstädter Rheinstraße hieß gestern für wenige Stunden Nelson-Mandala-Straße. Etwa zwei Dutzend MitgliederInnen der Darmstädter Anti-Apartheid-Gruppe hatten in einer Blitzaktion die Straßenschilder mit den Mandela -Schildern behängt. Die Umbenennung war eine unter vielen kleinen, phantasievollen Solidaritätsbekundungen für den südafrikanischen Freiheitskämpfer Nelson Mandela, der gestern seinen 70.Geburtstag hinter Gittern „feiern“ mußte. Zuvor hatte die Anti-Apartheidgruppe drei Darmstädter Banken „besucht“, um dort gegen die Geschäftspolitik der Vorstände zu protestieren. In der Deutschen Bank kam es zu einer längeren Diskussion mit dem Geschäftsführer, der eingestand, daß in der Darmstädter Filiale sowohl Krügerrand als auch Platin-Nobel-Münzen „auf Anfrage“ verkauft würden. Zu den umfangreichen Krediten „seiner“ Bank an die rassistische Burenrepublik wollte sich der Geschäftsführer allerdings nicht äußern.

Die Darmstädter Polizei hielt sich bei den Aktionen diskret zurück; Beamte nahmen Flugblätter an und äußerten im persönlichen Gespräch „Betroffenheit“. An zwei Informationsständen klärten die ApartheidgegenerInnen die Bevölkerung der Odenwaldmetropole über die südafrikanischen Verhältnisse auf.

kpk

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