Antreten zum Stadionfegen!

■ Bundeswehr für Burdenski: Vaterlandsverteidiger räumten Weserstadion auf

Wozu unsere Bundeswehr alles gut ist, solange sie niemand auf die Schnapsidee bringt, unsere Heimat zu verteidigen! Gestern vertauschte gleich ein gutes Dutzend junger Vaterlandsverteidiger die Knarre mit dem Besen und den Kasernenhof mit dem Werderstadion und verteidigte ansonsten in vollem Wichs - heldenhaft Tribünenplätze und Ostkurve vor dem Dreck von 25.000 Fußballfans. Bierbecher, Bratwurst-Pappen, HSV-Schals und, was dergleichen mehr in der Werderhochburg nichts verloren hat, kapitulierten vor dem schlagkräftigen Beseneinsatz auf ganzer Front und zogen sich in die bereitgestellten Müllcontainer zurück.

Angefordert wurde das Müllkommando mit den soldatischen Tugenden vom Bremer Landessportamt. Sportamts-Chef Reinhard, wegen des heutigen Burdenski-Absschiedsspiel einerseits in höchsten Terminnöten, wegen allgmeiner Urlaubszeit andererseits in akuten Personalsorgen - erinnerte sich angesichts der Bundesliga-Auftakts-Müllberge an ein „Wort unter Männern“: Anläßlich eines Bundeswehrsportfests im Weserstadion hatte der Nato-Generalsekretär, der Bundesverteidigungsminister oder auch ein Gerneralfeldmarschall (wer genau, ließ sich gestern nicht mehr klären) irgendwann einmal versprochen: „Wenn bei euch im Sportamt mal Not am Mann ist, helfen wir!“ Gestern war der Ernstfall eingetreten, in der Bundeswehr hielt man Wort und kommandierte ein Infanterie-Einheit ab zum Fegen-Üben. Schon am Mittwoch will sich die Landesverteidiger-Truppe bei der Fußballtruppe ein zweites Mal für die seit dem 6. Mai 1980 sprichwörtliche Gastfreundschaft im Weserstadion revanchieren.

K.S.