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Handelskammer macht Schulpolitik

■ In „persönlicher Erklärung“ wirft Handelskammer-Präses Berninghausen Bildungssenator Franke „erst Wortbruch, dann faule Ausreden“ vor / Kippenberg soll bleiben

Mit einer „persönlichen Erklärung“ mischte sich gestern der Präses der Bremer Handelskammer, Friedo von Berninghausen, in die Diskussion um die senatorisch beabsichtigte Schließung der Oberstufe des Kippenberg-Gymnasiums. „Erst Wortbruch, dann faule Ausreden“ wirft Berninghausen Bildungssenator Franke vor. Denn der habe der Handelskammer gegenüber „wiederholt betont, wir könnten ihn beim Wort nehmen, daß das Alte Gamnasium und das Kippenberg-Gymnasium als durchgehende Gymnasien nicht angeta

stet würden“.

Wenn Franke jetzt weismachen wolle, für das geplante bilinguale Gymnasium müsse eines der beiden bestehenden geschlossen werden, habe Franke damals „nicht nur die bremische Wirtschaft, sondern auch seinen eigenen Senatspräsidenten getäuscht“. Denn auch Klaus Wedemeier habe Berninghausen gegenüber versichert, daß er bei der Ankündigung des bilingualen Gymnasiums „selbstverständlich von einem dritten Gymnasium ausgegangen sei“.

Bliebe es bei der jetzt angekün

digten Schließung der Oberstufe des Kippenberg-Gymnasiums, müsse die Handelskammer ihre „im Interesse Bremens geübte Zurückhaltung in der Schulpolitik“ aufgeben, so deren Präses Berninghausen. Seine „persönliche Erklärung“ endet mit dem Satz: „Es kann also keinen Zweifel darüber geben, daß der Senator jetzt seinen bisher ja nur angekündigten Wortbruch keinesfalls realisieren darf, wenn der vielbeschworene Interessenausgleich zwischen Sozialdemokratie und bürgerlicher Mitte nicht ernsthaft gefährdet werden soll.“

Ase

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