„Knüppel frei“ in Frankfurt Polizeieinsatz gegen Irakis

Frankfurt (taz) - In Frankfurt wurde gestern eine Protestaktion gegen die Ermordung und Vertreibung irakischer Kurden durch das regime von Saddam Hussein in Bagdad mit einem brutalen Polizeieinsatz beendet. Mit der Besetzung von mehreren irakischen Reisebüros in insgesamt sieben europäischen Städten protestierten die Mitglieder von zehn türkischen und irakischen Oppositionsgruppen auch gegen die Verhaftung geflohener irakischer Kurden durch das türkische Militär.

Die Protestaktion in der Mainmetropole Frankfurt wurde von der Polizei jäh beendet: kurz nachdem 20 DemonstrantInnen ihre Transparente gegen die Kurden-Verfolgung im irakischen Reisebüro in der Frankfurter Gutleutstraße entrollt hatten, rückten zahlreiche Polizeibeamte aus dem nahegelegenen 4.Revier an. Nachdem die Beamten den DemonstrantInnen ihre Transparente entrissen hatten, drängten sie sie gewaltsam aus dem Büro. Die in Handschellen Abgeführten wurden nach Angaben von Augenzeugen geschlagen und teilweise liegend über die Straße geschleift. Vereinzelt sollen die Beamten die am Boden kauernden Menschen auch verprügelt haben. Insgesamt 17 Menschen wurden vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen, darunter auch mehrere unbeteiligte ZuschauerInnen, die lediglich gegen den brutalen Polizeieinsatz protestiert haben sollen.

m.b.