Krachend zum Gold

■ Kunstspringer Greg Louganis (USA) gewinnt trotz seines spektakulären Unfalls zum dritten Mal olympisches Metall

„Einen seltenen Fehler“, so jedenfalls 'ap‘, hatte sich am Montag beim Vorkampf der Kunstspringer Greg Louganis aus den USA erlaubt: er krachte mit dem Hinterkopf gegen das Sprungbrett, doch zum Glück „lächelte er schon wieder“ (diesmal 'dpa‘), als er mit leicht blutender Wunde den Fluten entstieg.

Sein Stolz sei mehr verletzt worden als der Kopf, sagte der Doppel-Olympiasieger von Los Angeles, und trainierte vor dem gestrigen Endkampf stundenlang Sprung um Sprung, um „über die Hemmschwelle zu kommen“. Der eitle Kunstsprung-Beau bekannte, daß sein „Selbstvertrauen erschüttert“ gewesen sei, doch weder die mit fünf Stichen genähte Wunde noch die dafür wegrasierten Haare behinderten ihn beim gestrigen Endkampf. Der im Wortsinn angeschlagene Amerikaner berührte das Brett nur noch wie geplant mit den Füßen und verteidigte seinen Titel mit einer Serie von tollen Sprüngen und einem riesigen Punktevorsprung. Die kahlen Stellen am Hinterkopf schienen ihn erst richtig beflügelt zu haben, war er doch vor seinem Unfall überraschend nur Zweiter gewesen. Die unteren Medaillen ersprangen sich die Chinesen Deliang Li (Silber) und Liangde Tan (Bronze).

Albin Killat aus München, immerhin amtierender Europameister, wurde mit minimalem Punktabstand nur Vierter, und tat so, als sei er gar nicht enttäuscht. Bundestrainerin Ursula Klinger machte dafür die Punktrichter verantwortlich, denen fehle „der richtige Durchblick“.

-müll