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Kein Einkauf am Abend

■ Tarif schließt Ladenöffnungszeiten nach 18.30 Uhr aus / "Feierabend der Arbeitnehmer gesichert"

Im Westberliner Einzelhandel wird es keinen Dienstleistungsabend geben. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und der Gesamtverband des Berliner Einzelhandels haben sich nach einer am Donnerstag in Düsseldorf verbreiteten Mitteilung der HBV darauf verständigt, die derzeitigen Ladenöffnungszeiten im Einzelhandel nicht über 18.30 Uhr hinaus auszudehnen.

Der stellvertretende HBV-Vorsitzende Steinborn und der HBV -Landesvorsitzende Müller bezeichneten die Vereinbarung als einen „ersten wichtigen Erfolg“ bei der Sicherung des Arbeitszeitendes im Berliner Einzelhandel.

In Westberlin sei damit der Feierabend der Arbeitnehmer zumindest vorerst gesichert. Nach Angaben der Gewerkschaft sieht die Übereinkunft vor, daß die in Westberlin zur Zeit bestehenden Betriebsvereinbarungen, die die geltenden Ladenöffnungszeiten sichern, mindestens bis zum Ende des Jahres 1989 bestehen bleiben.

Die Berliner Regelung werde bei der weiteren Diskussion über den Dienstleistungsabend im Bundesgebiet nicht ohne Bedeutung bleiben, sagten die beiden Gewerkschafter.

Den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Einführung eines Dienstleistungsabends und zur Änderung des Ladenschlußgesetzes bezeichnete Steinborn als „Etikettenschwindel“.

Bonn könne zwar das Gesetz ändern, aber weder Banken und Handel noch Versicherungen oder Stadtverwaltungen zu längeren Öffnungszeiten verpflichten, sagte der Gewerkschafter gegenüber der Presse.

ap

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