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Wer ist Schuld an der Trennung

■ Zur Inschrift am Deutschen Haus in Bremen

Zum Thema Kalter Krieg am „Deutschen Haus“. Die Trennung ist kein Schicksal, sondern von Politikern gemacht. Die Teilung des ehemeligen Deutschen Reiches ist eine Folge erstens des von diesem nationalsozialistischem Reich ausgehende Weltkrieges und zweitens der Politik der westlichen Besatzungsmächte und der CDU-Adenauer-Regierung. Beweise für diese historischen Tatsachen sind die Währungsreform, mit der der Westen die damalige Sowjetzone überrascht, und die Gründung der BRD, der die der DDR folgte. Der Spruch „Gedenkt der Brüder, die das Schicksal der Trennung tragen“ gehört also in die Zeit des Kalten Krieges, die heute wohl endgültig vorbei ist. BRD und DDR sind zwei souveräne Staaten mit durch internationale Verträge gesicherten Grenzen, mit Sitzen in der UNO usw. Bremen pflegt ein erfreuliche Städtepartnerschaft mit Rostock. Wie unzeitgemäß der Spruch ist, beweist sein Urheber das „Kuratorium Unteilbares Deutschland“ auch, indem es die Hälfte aller Menschen, nämlich die Schwestern, nicht erwähnt. Damals tagten bezeichnenderweise im „Deutschen Haus“ auch die „Deutsche Bruderhilfe“ und die „Deutsche Bruderschaft“. Also weg mit diesem Spruch, er gehört doppelt ins historische Museum. Viele Bremerinnen und Bremer wünschen für die „Friedenshauptstadt Bremen“ (Senator Franke) dort die zeitgemäße Losung „Nie wieder Krieg - nie wieder Faschismuß“ oder „Versöhnung mit allen Völkern“ oder „Peace-Mir-Frieden -Freundschaft-Paz-Hoa Binh-Pokoj ...“

Robert Hülshorst

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