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Shell-Anschlag

■ Brandanschlag auf Tankstelle in der Kolonnenstraße / Prostest gegen Ausbeutung der Dritten Welt

„Wir haben in der Nacht auf den 4.10.1988 das Gebäude der Shell-Tankstelle in der Kolonnenstraße angegriffen. (Eine Gefährdung unbeteiligter Menschen war von vorneherein ausgeschlossen).“ So charakterisiert eine namenlose Gruppe in einem Bekennerbrief einen Brandanschlag auf die Tankstelle, bei der ein mit Benzin gefüllter Kanister durch eine eingeschlagene Scheibe in den Verkaufsraum geworfen worden war. Das Feuer beschädigte Regale und Beleuchtung. Die Gruppe, die ihren Brief mit „Mehr Autonomie wagen - für den Anarchismus“ unterzeichnet, erläutert in einem für Bekennerschreiben ungewöhnlichen und verständlichen Stil, daß der Shell-Konzern wegen seiner Südafrika-Geschäfte Ziel einer internationalen Protestkampagne in Schweden, Dänemark und den Niederlanden sei. Dort sei vor drei Wochen die 100ste Tankstelle unbrauchbar gemacht worden. IWF und Weltbank unterstützten Unterdrückung und Ausbeutung in den armen Ländern, heißt es.

Dies hinzunehmen, „sind wir jedoch nicht länger gewillt“. „...Unser Beitrag soll ein gleichberechtigter Teil innerhalb der politischen Kampagne sein. Bewegungen und militante Angriffe sollten sich immer möglichst direkt aufeinander beziehen“, meinen die Autoren den Papiers.

tr

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