KLEINANZEIGENFORSCHUNG

■ „A weapon of harmony“

Der Ermittlungsausschuß auf der Lokalprärie: „Wir brauchen spezielle Zeugenprotokolle über 'Tonfas'-Schlagaktionen der Polizei ('Tonfas‘ sind asiatische Kampfstöcke mit zusätzlichem seitlichen Griff) und Zeugenprotokolle über schwarzgekleidete-behelmte Polizeieinheiten. Tel.: 692 22 22).“

Das Tonfa, etwa ellenbogenlang, ist durch die Popularisierung des Karate-Do (eigentlich: Weg der leeren Hand) auch in Westberlin schon etwas länger zu Hause. Per Katalog, übers KaDeWe oder für 12,50 bei Boehnicke - so gelangte es selbst in manch autonomen Haushalt. Ursprünglich war es mal eine Rebellenwaffe. Auf Okinawa aus der oberen Hälfte einer Sichel entwickelt, bewährte es sich im Kampf gegen die Samurai-Schwerter der japanischen Besatzer, so wissen es die Legenden. Über Japan gelangte der Prügel dank der Atombombe an die US -Militärpolizei, inzwischen ist dort jeder private Wachdienst damit ausgestattet.

Im Demo-Alltag tauchten die Tonfas erstmals in Kleve auf, als BGS-Kräfte reihenweise autonome Autofenster damit zerschlugen. Logo, daß die Eh-Icks-Kräfte auch bald zu Tonfas griffen. In Wackersdorf ein Gastgeschenk an die bayerischen Kollegen, die ihre neueste Entdeckung beim Rückspiel der breiten Berliner Öffentlichkeit präsentierten.

Das Tonfa ermöglicht schnelle und sehr effektive Stoß- und Blocktechniken im Nahkampfbereich, bei Drängeleien etwa. Auch für Hebel- und Feststelltechniken eignet es sich. In der Halbdistanz kann es durch Herausschleudern gegen Gesichtsziele eingesetzt oder wie ein Hammer benutzt werden. Schließlich läßt es sich auch noch wie ein ganz gemeiner Knüppel gebrauchen. Insgesamt, wie das US-Kampfsport-Magazin 'black belt‘ in seiner Oktober-Ausgabe feststellt: A Weapon of Harmony. Aus einer gewissen Entfernung betrachtet, dürften aber die Schilder wieder wichtiger werden als die Tonfas.