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Selbst Lloyds lehnte ab

■ Die Grünen im hessischen Landtag versuchten vergeblich, für den prozeßgeplagten CDU-Kultusminister Wagner eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen

Frankfurt (taz) - Weil Hessens Kultusminister Christian Wagner aufgrund seiner „unorthodoxen“ Schulpolitik mit Prozessen überzogen wurde und wird, die der Minister - zu Lasten der Staatskasse und damit der Allgemeinheit - in schönster Regelmäßigkeit verliert, wollten die Grünen im Landtag jetzt eine Rechtsschutzversicherung für den rekordverdächtigen Prozeßverlierer Wagner abschließen. Doch die Versicherungen winkten ab. Von A (wie Allianz) bis Z (wie Zürcher) lehnten sie es ab, dem Land Hessen via Rechtsschutzpolice für den Kultusminister zukünftig Gelder in noch ungeahnter Höhe zu erstatten, falls der Minister wie zu erwarten - wieder einmal vor den Gerichtsschranken mit dem Kopf durch die Schulwand zu gehen beabsichtigt und an selbiger scheitert. Selbst die risikofreudige Lloyds -Versicherung gab sich auf Anfrage sehr zurückhaltend: Die Grünen sollten zunächst die Londoner Zentrale konsultieren, „wegen der Einmaligkeit der Anfrage“. Die hartnäckigen Grünen wollen dennoch ihre Versuche zur Rettung des Hessen -Etats vor dem Kultusminister fortsetzen - „auch wenn es leichter zu sein scheint, ein Atomkraftwerk in der Sowjetunion oder einen Öltanker im Golf zu versichern als ein Mitglied der hessischen Landesregierung“.

kpk

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