Schlimmer Senator

■ betr.: taz-Artikel „Kleiner Streik von VHS“ vom 25.11.1988

Da sollte sich doch jede/r Senator/in und jede/r Abgeordnete/r des Bremer Landesparlamentes fragen, ob sie 16 Jahre ohne Anhebung der Diäten, Aufwandsentschädigungen etc., und wenn dann die monatlichen Überweisungen auch noch zeitlich absichtlich verzögert werden, auf ihren Plätzen sitzengeblieben wären. Aber mit den Kursleitern und Kursleiterinnen der VHS kann man das ja machen! Die Frage ist doch wohl auch, wie bei der hohen Fluktuation ein geordneter Unterricht in den Kursen erfolgen soll? Wie sich allerdings eine derart arrogante Haltung gegenüber dem mündigen Bürger - den unsere Politiker immer kurz vor den Wahlen entdecken - mit dem Amtseid, den ein Senator ableistet und der doch wohl mehr als ein Lippenbekenntnis sein sollte, vereinbaren läßt, das mag jeder für sich selber beantworten. Auch mit dem Godesberger Programm, die Pflichtlektüre für jeden aufrichtigen Sozialdemokraten, dürfte sich solch ein schlimmes Verhalten des zuständigen Senators kaum rechtfertigen lassen. Diese „frühkapitalistischen Methoden“ hätte man einer sozialdemokratischen Mehrheitsfraktion gar nicht zugetraut.

Lewin

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