Silvester-Barrikaden in Berlin

Berlin (taz) - Randale in der Silvesternacht gab es im Berliner Stadtteil Kreuzberg und vor mehreren Haftanstalten. Nach einer angemeldeten „Silvestergruß„-Demonstration vor der Frauenhaftanstalt Plötzensee kam es dort zu Auseinandersetzungen zwischen einer Gruppe von 200 Demonstranten und der Polizei. In Kreuzberg bauten rund 200 Personen Barrikaden. Während den zweistündigen Auseinandersetzungen dort wurden 7 Personen vorübergehend festgenomen. Alle sind inzwischen wieder frei.

Kurz nach Mitternacht hatten in der Kreuzberger Oranienstraße 200 Personen begonnen, aus Baumaterial Hindernisse auf der Fahrbahn zu errichten. Polizeifahrzeuge wurden mit Flaschen und Steinen beworfen, zwei Bauwagen umgestürzt und Fensterscheiben eingeworfen. Die Polizei registrierte zudem drei Geschäftseinbrüche. Nach zwei Stunden beendeten die Polizisten, die nach Beobachtungen von Zeugen inzwischen ihre weißen Helme mit einem Tarnüberzug verdecken, das Silvester-Treiben mit einer Hetzjagd auf Passanten. Zu den Auseinandersetzungen vor den Haftanstalten kam es, weil sich 200 Demonstranten geweigert hatten, eine Polizeikontrolle vor der Frauenhaftanstalt Plötzensee zu passieren. Die Räumungsandrohung der Polizei beantworteten die Demonstranten mit einem Dauerlauf zum Moabiter Knast. Nach Steinwürfen löste die Polizei die Kundgebung auf.

Werner van bebber