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Tieffluglärm für Belgien

■ Belgien weiß nichts von der Verlagerung von 1.000 Tiefflugstunden aus der BRD nach Südbelgien

Brüssel (dpa) - Das belgische Verteidigungsministerium hat bisher keine Kenntnis von einer Verlagerung von 1.000 Tiefflugstunden aus der Bundesrepublik Deutschland nach Belgien. Zwar habe Belgien prinzipiell eingewilligt, das betreffende Ausbildungsprogramm der NATO auf eine belgische Basis zu verlegen. „Die Bedingungen dafür, also unter anderem die Verteilung der Tiefflugstunden unter den betroffenen Ländern, sind jedoch noch nicht festgelegt“, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch in Brüssel.

Bundesverteidigungsminister Scholz (CDU) hatte am Vortag gesagt, die NATO-Streitkräfte hätten rund 1.000 Tiefflugstunden aus dem Ausbildungsprogramm „Tactical Leadership Program“ (TLP) nach Belgien verlagert. Das Programm war seit zehn Jahren bis Dezember1988 auf dem Fliegerhorst Jever (Niedersachsen) abgewickelt worden.

Seither werden nach Angaben des Sprechers Möglichkeiten und Bedingungen für eine Verlegung dieser Lehrgänge auf eine andere Basis untersucht. Die belgische Basis in Florennes (Südbelgien) sei dabei im Gespräch, Bedingung sei jedoch unter anderem eine angemessene Verteilung der Flugstunden unter den betroffenen Ländern.

An dem Programm „Tactical Leadership Program“ (TLP) sind nach Angaben des belgischen Sprechers die Vereinigten Staaten, die Bundesrepublik Deutschland, Belgien, Frankreich, die Niederlande, Großbritannien und Kanada beteiligt.

Pro Jahr würden im Rahmen dieser Lehrgänge rund 1.700 Tiefflugstunden absolviert.

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