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Aus für Lothar Koring

■ SPD-Fraktion wehrte sich gegen Personalvorschlag ihres Vorsitzenden Dittbrenner für den Rechnungshof

SPD-Fraktionschef Claus Dittbrenner hat Ärger mit seiner Fraktion. In der vergangenen Woche hatte Dittbrenner öffentlich vorgeschlagen, den Bremerhavener Fraktionskollegen Lothar Koring zum Präsidenten des Rechnungshofes zu wählen. Damit hatte sich Dittbrenner sowohl über das Votum des bisherigen Rechnungshofpräsidenten Quantmeyer, als auch über den Vorschlag Grobeckers hinweggesetzt. Dittbrenner damals vollmundig: „Darüber entscheidet das Parlament.“

In der Öffentlichkeit war Dittbrenners Personalvorschlag auf heftige Kritik gestoßen, zum einen, weil sich Koring im parlamentarischen Untersuchungsausschuß Geiselnahme mehr als Abwiegler, denn als Aufklärer gezeigt hatte, zum anderen weil die Berufung Korings auf den lukrati

ven Posten wieder einmal als Versuch erschien, einen langgedienten Abgeordneten finanziell gut abzusichern. Diese Kritik wurde von Teilen der SPD-Fraktion aufgegriffen. „Unterschiedliche Auffassungen über die Art der Besetzung“, nennt das die Pressemitteilung Dittbrenners.

Nachdem klar war, daß sich die Fraktion in diesem Falle kaum auf die Linie ihres Vorsitzenden zwingen lassen würde, zog Koring die Konsequenzen und erklärte gestern, daß er für den Posten nicht mehr zur Verfügung stehe. Claus Dittbrenner akzeptierte, nannte Koring noch einmal einen „qualifizierten Bewerber“ und kritisierte seinerseits indirekt die eigene Fraktion, indem er bedauerte, daß er das Abstimmungsverfahren mit den anderen Bürgerschaftsfraktionen nicht beenden konnte.

kvr

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