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Spielhaus in Bremen-Nord blieb dicht

■ Eltern besetzen Spielplatz Fockengrund in Bremen Nord / Zweite Erzieherin gefordert, damit 60 Kinder sich nicht gegenseitig „die Köpfe einschlagen“ / SPD-Abgeordnete soll helfen

Mit einem Zettel wurden gestern spielwillige Kinder in Bremen Nord wieder nach Hause geschickt. Der einzige Spielplatz im weiten Umfeld, das Spielhaus im Fockengrund, war seit den frühen Morgenstunden von einer Elterinitative besetzt. Kinder kamen ebensowenig herein wie die einzige Mitarbeiterin des Spielhauses, die um 10 Uhr ordnungsgemäß ihre Arbeit aufnehmen wollte.

Grund der Besetzung: Seit langem fordern die Eltern eine zweite, festangestellte Betreuungskraft für die 60 bis 60 Kinder

die täglich durch Räume und Spielplatz toben. Bisheriger Erfolg aller Eingaben zund Einwohnerversammlungs-Beschlüsse: Von früher 1 1/2 ist inzwischen nur noch eine Stelle übriggeblieben. Eine Halbtagskraft hat selbst ein Kind, um das sie sich inzwischen „exklusiv“ kümmert. Sie hat Erziehungsurlaub beantragt und auch bekommen. Nur: Die Stelle wurde bislang nicht wiederbesetzt.

Die einzige im Fockengrund verbliebene Erzieherin kann sich seither nur noch um das Nötigste kümmern. „Sie muß einen der

Spielräume abschließen und kann anschließend allenfalls dafür sorgen, daß die Kinder sich nicht gegenseitig den Schäddel einschlagen. An gemeinsame Ausflüge, Spiele, Basteln ist überhaupt nicht mehr zu denken“. erklärt eine Mutter aus der BesetzerInnengruppe.

Heute soll die Besetzung weitergehen. Als Gast erwartet die Besetzergruppe unter anderem die SPD -Bürgerschaftsabgeordnete Sabine Uhl. Sie soll, so hoffen die Besetzerinnen, zwischen Eltern und Behörde vermitteln.

K.S.

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