Müll-Modell gestartet

■ BlockdiekerInnen sammeln Müll jetzt getrennt / Abfallberatung nimmt Arbeit auf / Zwölf AMB-Stellen besetzt

Der reich gedeckte Frühstückstisch war nicht nach dem Geschmack der Bremer Umweltsenatorin: Jet-Set-Abreiß -Marmeladentöpfchen, Butter im Plastik-Portionierer, sorbingesäuregesättigter Geflügelsalat und konservierungsstoffgetränktes Brot.

Gedeckt war dieses Frühstück in den Jugendwerkstätten an der Parsevalstraße, wo seit Monaten ein großangelegtes Projekt der Abfallbeseitigung vorbereitet wird, welches davon ausgeht, daß es durch eine konsequente, getrennte Sammlung der Wertstoffe Bunt-und Weißglas, organischer Abfall und Papier möglich ist, den Anteil des sogenannten Restmülls um 50 Prozent zu reduzieren - was bei der in Bremen täglich anfallenden Menge von 1.000 Tonnen ganz normaler Haushaltsreste mehr als die Spitze des Berges ist.

Das Projekt beginnt am 3. April in Blockdiek und will mehr leisten als die übliche Containeraufstellung, denn sie soll flan

kiert werden durch eine intensive Beratungstätigkeit für die Bevölkerung, weil - so die Senatorin - „das Einkaufs-und Konsumverhalten der Bürgerinnen und Bürger dahingehend beeinflußt wird, daß künftig weniger Hausmüll anfällt.“

Ein Schwerpunkt der Arbeit soll daher die telefonische Abfallberatung sein, die unter 41 19 14 Ratschläge und Informationen zur getrennten Wertstoffsammlung gibt (und leider für juristische Fragen der Abfallwirtschaft und die wichtige Frage des industriellen Sondermülls nicht zuständig ist.) Für diese Abfallberatung sind erstaunliche zwölf ABM -Stellen bereitgestellt und besetzt worden. Die BeraterInnen werden genug zu tun haben, denn Blockdiek ist nur die erste zu betreuende Wohneinheit. In Bremen leben aber immerhin 180 000 Menschen in solchen Großwohnanlagen, die binnen drei Jahren alle in diesen Recycling-Plan eingebunden werden sollen. FW